Mitgliederversammlung,
Freitag, 26. Nov. 2010,VHS Freiburg;
Alle Kinder (mit Ausnahme des einen HIV-infizierten Mädchens) sind wohl auf. Fälle von Malaria hatten wir seit drei Jahren nicht mehr und auch die Zahl der Atemwegs-Infektionen hat deutlich abgenommen. Auch über die schulischen Leistungen gibt es viel Erfreuliches zu berichten: bis auf wenige Ausnahmen gehören die meisten unserer Kinder zu den jeweils Besten in ihren Klassen. Unser Manager Ato Girma verfolgt das Ziel, dass mittelfristig über 90% unserer Kinder den 10-jährigen Schulabschluss und damit die Zugangsberechtigung zum College erreichen sollten. Wir legen jedenfalls weiterhin größten Wert auf eine bestmögliche Schulbildung und setzen auch eine Priorität in diesem Bereich.
2010 haben in unseren Lehrwerkstätten (Vocational Training Center/VTC) rund 100 Jugendliche eine Ausbildung im Elektro-, Metall-, Holz- und Computerbereich abgeschlossen. Der größte Teil der ausgebildeten Jugendlichen sind Mädchen.
Für 2011 ist geplant, die Lehrwerkstätten und Produktionsstätten (Möbel, die in den Lehrwerkstätten produziert werden) des VTC zu vergrößern und auf das angrenzende Grundstück oberhalb des Centers auslagern. Das Grundstück wird uns von der Kommune Awassa zur Verfügung gestellt. Ein Antrag auf Zuschuss zum Bau neuer Werkstätten ist an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gestellt, wir hoffen auf einen positiven Bescheid im Frühjahr. 25 % der Kosten ( 150.000 Euro) für das neue VTC müssen wir als Eigenmittel ( 38.000) einbringen.
2010 sind wir endlich mit unserem Solarprojekt weitergekommen. Eine deutsch-tunesische Firma (Solar 23), die in Addis Abeba eine Niederlassung hat, wird für die Installation sorgen. Die Installation verzögert sich bisher leider aufgrund bürokratischer Hemmnisse bei den äthiopischen Banken. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Solarpaneele, die die gesamte Beleuchtung des Center sowie alle PCs, auch die der Computerausbildung, mit Strom versorgen sollen, spätestens im Frühjahr 2011 erfolgt. Ebenfalls möchten wir im nächsten Jahr in unseren Werkstätten mit der Berufsausbildung zum/r Solartechniker/in beginnen.
Vor einem Jahr haben uns die Kinder einen Brief geschickt, in dem sie ihren großen Dank ausgesprochen haben für die Unterstützung, die sie aus Chicago, Beverungen und Freiburg erhalten, insbesondere in Hinblick auf die Möglichkeiten zur Schule gehen zu können und zu lernen. Sie haben dann den Wunsch geäußert, ob es möglich wäre, die historisch-kulturellen Stätten Äthiopiens zu besichtigen und kennenzulernen. Uns hat dieses Interesse an Kultur und Geschichte ihres Landes sehr berührt. Wir haben nun ein Konzept entwickelt, dass jeweils in den großen Ferien pro Jahr 10 Kinder (beginnend mit den ältesten) mit zwei Erwachsenen (z.B. Hausmutter und Sozialarbeiter) eine ca. 14-tägige Fahrt nach Lalibela und Axum machen könnten mit öff. Verkehrsmitteln und einfachen Unterkünften. Auf diese Weise halten sich die Kosten in einem überschaubaren Rahmen. Wenn Sie jemanden kennen, der/die speziell die historisch-kulturelle Bildung unserer Kinder fördern und unterstützen möchte, würden wir uns natürlich sehr freuen. Dieses Projekt wird außerhalb unseres „normalen“ Budgets laufen und ausschließlich über Sonderspenden finanziert werden. Spenden, die auf unser Konto eingehen mit dem Verwendungszweck „Lalibela“ werden für dieses Projekt verwendet und sind auch spendenbescheinigungs-fähig.
Noch etwas ganz erfreuliches zum Schluss: die äthiopische Regierung hat eine Evaluation aller NGOs vorgenommen. In der Südprovinz wurden von 145 evaluierten Kinderprojekten zwei als besonders vorbildlich erklärt, eines davon ist das Awassa Children Center, das bei einer Besprechung des zuständigen Parlamentsausschuses mit den Verantwortlichen/Managern der Einrichtungen vom zuständigen Minister als ein „Kinderprojekt, das so ist, wie alle Kinderprojekte sein sollten“ bezeichnet wurde. Eine entsprechendes Zertifikat werden wir in Kürze erhalten.
Ganz ausdrücklich haben uns die Kinder gebeten, allen Förderern für die Unterstützung des Awassa Children Center zu danken, für die Zukunftschancen, die Sie Ihnen mit Ihrer Unterstützung und ihrem finanziellen Beitrag geben. Diesem Dank möchten wir uns von ganzem Herzen anschließen. Ohne Sie und Ihre Hilfe wäre die positive Entwicklung, die unser Center in den letzten Jahren genommen hat, nicht möglich gewesen: ganz herzlichen Dank!
Über Ihre weitere Unterstützung bei unseren Projekten würden wir uns natürlich sehr freuen.
Für den Vorstand
Pia Maria Federer
